Nis Puk ist eine freundliche Sagengestalt, die wir nur aus dem Norden, aus Friesland und aus dem dänisch-friesischen Grenzgebiet kennen. Er taucht in vielen Sagen und Erzählungen auf. Anders als manch anderes Fabelwesen ist er freundlich und erinnert ein wenig an die Heinzelmännchen, die wir aus dem Süden kennen. Er ist klein und nur Kinder können ihn sehen.
Er beschützt Haus und Hof, sorgt dafür, dass es keine Unfälle gibt und die Bewohner eines Hauses keinen Schaden durch andere nehmen. Er ist also ein guter Geist. Vereinzelt kann er für harmlose Späße sorgen und uns zwicken, dann erinnert er uns an die Klabautermänner und Kobolde. Doch meistens gibt er Acht, dass alles seine Ordnung hat. Dafür greift er manchmal sogar nachts, wenn wir schlafen, selbst zu Bürste und Putzlappen, wienert den Boden und schrubbt die Treppe. Am nächsten Morgen staunen dann alle, weil es so blitzsauber ist.
Dafür ist Nis Puk sehr genügsam. Gemeinhin lebt er auf dem Dachboden und gibt sich damit zufrieden, dass er einmal im Jahr, am besten um Weihnachten, einen Teller Grütze oder ein Stück Schokolade hingestellt bekommt. Also, beim nächsten Weihnachtsfest den Hausgeist nicht vergessen – ansonsten zieht er nämlich weiter und lässt Haus und Hof ohne übernatürlichen Schutz zurück.